Vier Siege – Herren 3 gewinnt Lokalderby beim SCG 2

Schwabach- Einen Spieltag der Vollmannschaften mit vier Siegen erfolgreich absolvieren - das verzeichneten die Schwabacher Basketballer schon länger nicht: Ja, das 104:38 der Herren 1 gegen den TV Fürth 1860war ein Sieg gegen einen Gegner, dem jedes Bezirksliganiveau fehlte. Und die Damen 1 tat sich beim 64:58 in Nürnberg gegen den PostSV unerwartet schwer. Für die Damen 2 ging die Bezirksklassenrechnung gegen den TTV Neustadt/Aisch mit 58:44 glatt auf. Selbiges gilt für die Herren 2, die in heimischer Halle den gar nicht so schwachen PostSV Nürnberg 5 mit 78:47 abfertigten. Und ein ziemlich unproblematisches 76:56 der jungen Herren 3 beim Lokalrivalen SC Groß’lohe 2 war auch nicht fest eingerechnet gewesen.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 20.01.2012

Eigentlich war das Spiel der Herren 1 gegen den TV Fürth 1860 schon vor dem Anpfiff gewonnen: Der prallgefüllten Schwabacher Spielerbank stand ein „fünfblättriges Kleeblatt“ gegenüber. Und die bedauernswerten Gäste, die das gesamt Spiel hindurch so diszipliniert agierten, daß keiner von ihnen vorzeitig foulbedingt zum Zuschauen verurteilt wurde, hatten beim 104:38 (23:8, 27:4, 31:7, 23:9) nie auch nur den Hauch einer Chance. Coach Markus Gatzke konnte es sich leisten seine Bankspieler dauerhaft einzusetzen. So kam der erfolgreichste Schwabacher in der Bezirksliga-Werferliste, Christian Toader, auf eine „Bewegungstherapie“ von knapp 15 Minuten. Die Konsequenzen des klaren Sieges? Nun mit dem Abstieg werden die 48er in dieser Saison nichts zu tun haben. Nach oben ergäben sich nur dann Auswirkungen, siegten die 48er bei ihrem nächsten Gegner, dem TuSpo Heroldsberg.

TV 48: Zupancic (21/1, 5/4), Sun (20, 2/2), Jakob Meier (14, 1/0), Toader (13/1), Lohr (10, 2/2), Schneider (7/1), Böer (6), Krause (6, 1/0), Kohlmann (4), Scheyhing (3/1) und Grabowski

Janusköpfig zeigte sich die Damen 1 bei ihrem 64:58 in der Noris gegen den PostSV Nürnberg. Zunächst kam der TV 48 nur langsam und schwer in die Gänge, doch ab der siebten Spielminute (13:13) wendeten die von Herbert Geishöfer gecoachten Damen das Blatt, ließen die Gastgeber einfach stehen, überspielten die gegnerische Zonenverteidigung mit schnellen Päßen und beendeten die Spielperiode mit 23:13. Ab dem zweiten Durchgang brachte Coach Geishöfer immer wieder seine Nachwuchskräfte Paula Ehemann und Anja Ehrhardt aus der U15 und U17; doch die Postler konnten daraus keine Vorteile ziehen. Dafür sorgten die gut aufgelegte Franzi Kaiser und Nathalie Seifert mit ihren Korbpunkten – ein weiteres Viertel für den TV 48, diesmal mit 20:13. Damit schien zur Halbzeit – Spielstand 43:16 – alles klar. Aber da war das andere Gesicht der Damen 1: Die Angriffsmaschinerie stockte aus unerklärlichen Gründen – die Chancen waren nach wie vor da, wurden aber meist etwas leichtfertig vergeben. Und das Fazit: Ein eher armseliges 10:10-Viertelergebnis, das zumindest keine Verbesserung für die Gastgeber bedeutete. Mit 53:36 ins Schlußviertel, da sollte eigentlich nichts mehr passieren. Doch der PostSV witterte Morgenluft, drängte mit Macht, setzte die 48er gehörig unter Druck, zwang Schwabach zu Ballverlusten und Fehlwürfen, verkürzte den Rückstand, gewann zwar das Viertel (11:22), konnte aber das Spiel nicht mehr drehen.

TV 48: Franzi Kaiser (26, 7/2), Seifert (20, 9/6), Julia Kirstgen (7, 2/1), Steffi Jenko (4, 4/4), Angie Walden (4), Kuhfus (3, 2/1), Paula Ehemann und Anja Ehrhardt

Im letzten Hinrundenspiel holten Coach Ronald Günther und seine jungen Damen 2 mit 58:44 gegen den TTV Neustadt/Aisch die Punkte. Zunächst eine klare Angelegenheit für die Einheimischen (6., 10:0) gegen die anfängliche schwachen Gäste aus dem Aischgrund und eine „Etappensieg“ im ersten Viertel mit 11:4. Es war wohl eine Mischung aus Leichtfertigkeit und der knappen Personaldecke – Coach Günther verfügte über nur sechs Akteure – sowie den besser ins Spiel kommenden Gästen, Neustadt holte auf, holte das Viertel 12:18 und sorgte dafür, dass die Schwabacher Halbzeitführung auf einen Korbpunkt (23:22) schrumpfte. Ein offenes Spiel. Nach der Halbzeitpause dann eine überraschend bissige und resolute Schwabacher Verteidigung und eine in den Schlußminuten der Spielperiode überragend-erfolgreiche – 13 Korbpunkte – Franzi Kaiser. Ein klares 27:8-Viertelergebnmis für Schwabach und damit die Spielentscheidung (30., 50:30). Zwar benötigte der TV 48 im Schlußviertel gut drei Spielminuten für den ersten Korberfolg, doch die Gäste konnten daraus keinen Nutzen ziehen. Die holten zwar das Viertel mit 8:14, konnten das Spiel jedoch nicht mehr drehen.

TV 48: Franzi Kaiser (31, 22/13), Frank (12), Anja Ehrhardt (6, 4/0), Ficht (4), Katharina Raith (3, 2/1) und Paula Ehemann (2, 2/2)

Letztlich haben Coach Markus Gatzke und die Herren 2 mit dem 78:47 in heimischer Halle gegen den PostSV Nürnberg 5 nur eine Pflichtaufgabe erledigt. Aber die Art und Weise wie die Einheimischen den keinesfalls Fallobst darstellenden Gast aufmischte, war schon beachtlich. Dabei fehlte mit dem erkrankten Florian Bartel ein hochwertiger Leistungsträger, dessen Reboundarbeit auch in höheren Spielklassen geschätzt würden. Erstmals mit dabei: Driss El Yazami, marokkanischer Neuzugang bei den Herren 2. Nach fünf Spielminuten (11:2) schien die Partie bereits gelaufen zu sein, der Gast schien fertig und das Viertel ging mit 21:6 klar an den TV 48. Nach einem weiteren Blitzstart in den zweiten Durchgang (12., 27:6) war dann beiden Schwabachern sozusagen die Luft raus. Man ließ den Gast etwas besser ins Spiel kommen und holte die zweite Spielperiode noch immer mit 19:11. Zur Halbzeit (40:17) war klar: Nur ein Wunder würde die „Postler“ retten. Und die warteten nicht auf ein Wunder, die kämpften. Freilich waren die Schwabacher einfach stärker. In jeder Beziehung. Auch das dritte Viertel ging an die 48er (17:15). Aber die 48er konnten noch zulegen, taten das auch und hielten den Gast aus der Noris auch im Schlußviertel mit 21:14 auf Distanz. Der Sieg sicherte den dritten Tabllenplatz und der bedeutet „Aufstieg“. Aber Markus Gatzke und seine Jungs wollen nicht nur nach hinten absichern, sie wollen auch nach vorne angreifen. Das Zeug dazu haben sie. Aber Vorsicht – hinter ihnen lauert der TV 48 Schwabach 3 auf seine Chance.

TV 48: Christian Kirstgen (17/1), Oehme (17, 8/7), Paul Daumenlang (10, 4/2), Hönsch (9/1), Bayer (7, 4/1), Biedenbach (6, 4/2), El Yazami (6), Möllenkamp (4) und Gauer (2)

Sieg im Derby

Nicht unbedingt eingerechnet hatte Coach Erwin Sohst die beiden Punkte aus dem 76:56 seiner Herren 3 beim SC Großschwarzenlohe 2. Ja, die jungen Schwabacher Herren – im Prinzip eine U19 – hatten sich verstärkt: mit Rainer Crespo aus der Ü35 und mit ihrem Coach Erwin Sohst aus der Altersklasse jenseits von 40sowie Yannick Rapke (U16),Fabian Braunreiter und Manuel Lehn (beide U18). Im ersten Viertel leichte Vorteile der Gastgeber, bei denen Leo Beck für zehn der zwölf Korbpunkte der Spielperiode verantwortlich zeichnete. Insgesamt eine enges Viertel – 11:12 aus Sicht der Schwabacher – denn die 48er ließen sich nicht ins Bockshorn jagen. Die Spielentscheidung fiel schon früh im zweiten Viertel. Ganze sechs Spielminuten blieben die Gastgeber lohne Korberfolg, während die Gäste aus der Nadelstadt ein ums andere Mal einlochten (16., 28:12). Und dabei hatten sie noch eine ganze Reihe von Freiwürfen nicht genutzt. Obwohl Reiner Kohla die Gastgeber wieder etwas besser ins Spiel brachte, war dasselbe mit dem 26:10-Zwischenergebnis gelaufen. Nach menschlichem Ermessen sollte beim 37:22-Halbzeitstand nichts mehr passieren. Nach einer weiteren, knapp fünfminütigen „Auszeit“ der Gastgeber war alles klar (25., 49:24); die 48er, sicherlich die ausgeglichenere Mannschaft mit der aggressiveren Defense waren, ließen es lockerer angehen, auf der Gegenseite betrieb Leo Beck erfolgreich Ergebniskosmetik – das Viertel endete mit 18:13. Und so war das Schlußviertel (21:21) ein munteres, flottes Basketballspiel, das letztlich nur den Endstand erhöhte, auf den Spielausgang jedoch schon keinen Einfluß mehr hatte. Fazit: Der SCG 2 bleibt Tabellenschlußlich, die 48er –vierter und bei den Schwabachern hofft man natürlich noch für weitere Überraschungen gut zu sein.

SCG: Beck (29/2, 9/3), Kohla (12, 5/4), Kalausch (7, 2/1), Ecke (6), Kniesburges (2), Arndt, Bayer und Eibel

TV 48: Marthold (23/1, 8/4), Erwin Sohst (12, 2/0), Vagos (12), Braunreiter (10), Manuel Lehn (8, 2/0), Horn (7, 3/1), Rapke (4), Crespo und Julian Sohst

rhh