Heimsieg gegen Erlangen – Wieder da: die Herren 1 in der BOL
Schwabach- Das Schwabacher Basketballwunder hält an; mit einem 72:55 in der Schwabacher Schwimmbadhalle gegen den CVJM Erlangen führen die Damen 1 der 48er Basketballer die Bayernligatabelle weiterhin ungeschlagen an. Ein kräftiges Lebenszeichen in Form eines 78:74 nach Verlängerung beim Tabellendritten Nürnberger BC 3 ließen die bislang extrem unglücklich agierenden Herren in der mittelfränkischen BOL vernehmen. Erwartungsgemäß kassierten die 48er BOL-Damen beim Tabellenführer Noris Baskets mit 39:85 eine deftige Niederlage.
Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 07.12.2012
„Wolke sieben“ lautet die derzeitige postalische Anschrift der 48er Basketballdamen 1: sieben Spiele, sieben Siege und alleiniger Tabellenführer der Bayernliga. Quasi ein Basketballwunder in der Schwimmbadhalle, diesmal ein 72:55 gegen den CVJM Erlangen. Als einen „nervösen Beginn“ bezeichnete Coach Herbert Geishöfer die gehäuften Ballverluste in den Anfangsminuten des Schwabacher Spiels (2., 0:4), aber dann übernahm Mila Fischer neben dem Spielaufbau auch das Treffen und leitete damit einen anderen Spielverlauf ein (4., 4:5). Jetzt trafen die 48er Topscorer Franzi Kaiser und Katha Kreklau (6., 11:5) und sollten die Gäste aus der Unistadt je Siegeshoffnung gehabt haben, jetzt wurden sie begraben. Denn der TV 48 sollte die Führung nicht mehr abgeben. Allerdings blieb Erlangen nicht nur in der Anfangsphase immer dran. Entsprechend knapp dann auch die erste Spielperiode: 19:13. Der Gast mühte sich redlich und sichtbar, wurde nie abhängt, lief aber auch nie Gefahr das Spielfeld als Sieger verlassen zu müssen. Ein zähes Spiel halt, in dem seitens der Einheimischen immer mehr Akteure erfolgreich den gegnerischen Korb ins Visier nahmen. Trotzdem knapp, mit 16:15 und der daraus resultierenden Halbzeitführung von 35:28. Keine Vorentscheidung, noch jede Menge Schwerstarbeit lag vor den 48er Damen. Und Coach Geishöfer ahnte das zu diesem Zeitpunkt. So eine Siegesserie macht auch leichtsinnig, löchert die Konzentration.
Ganzfeldverteidigung
Prompt ging Erlangen mit einer neuen Konzeption ans Werk: Ganzfeldverteidigung. Nicht ganz unproblematisch für die Gäste – so entstand Raum für schnelle Gegenstöße des TV 48. Und die konnte Erlangen oft nur durch Fouls stoppen, den Mila Fischer und Franzi Kaiser brachten den Ball sicher in den Wurfkreis vor dem gegnerischen Korb, wo sich Katha Kreklau auch als sicher von der Freiwurflinie zeigte. Das 20:16 verunsicherte die 48er nicht, wenngleich das 55:44 zu Beginn des Schlußviertels keine Gewähr für einen Sieg bedeutete. Das erfolglose Anrennen gegen die Schwabacher Defense wirkt sich aber auch auf den Gast aus: der Schwabacher Vorsprung wieder etwas gewachsen und die Zeit lief davon. Zwei Korbpunkte in vier Spielminuten für Erlangen, während die 48er zwar nicht optimal verwerteten, doch immer wieder trafen. Der Zahn war gezogen (34., 62:46). Immer wieder war der TV 48 zum Korb gezogen, wurden Schwabacher Akteure gefoult, ging’s an die Freiwurflinie und von dort aus wurde ausreichend gut verwertet. Die Kehrseite dieses Spiels: Akteure des Gegners wurden immer stärker mit Fouls belastet und so verlor der CVJM auch noch seinen Topscorer. Mit 17:11 ging auch das Schlußviertel an die Einheimischen. Höhere und bessere Konzentration erwartet Coach Geishöfer von seinen Damen, denn es waren immer wieder leichtfertige Fehler, weniger überragendes spiel des Gegners, das denselben immer wieder den Anschluß ermöglichte. Das Spiel zu verlieren fürchtete Herbert Geishöfer zu keiner Phase des Spiels.
Es spielten: Katharina Kreklau (22, 10/8), Mila Fischer (17/1), Franzi Kaiser (12, 10/4), Seifert (8), Hansel (5, 4/1), Milde (4), Angie Walden (4) und Frank
Wieder da
Verloren geglaubt, schon abgestiegen wähnte manch einer die Herren 1 nach ihrer Niederlagenserie. Außer Coach Markus Gatzke setzten wohl nur noch wenige auf die BOL-Herren. Und dann ein 78:74 beim Tabellendritten Nürnberger BC 3- mehr als nur eine Überraschung. Ja, die 48er benötigten beim Gegner eine Verlängerung, aber das schmälerte die Leistung keineswegs. Zum Spiel: Konzentrierte Schwabacher, denen man die bittere Pleite des vorigen Wochenendes nicht anmerkte (3., 9:1), eine neue Formation, neue Spielweise, aggressive Verteidigung und im Angriff smart und überlegt; nicht einmal das frühe verletzungsbedingte Ausscheiden von Vince Walter (Außenband des Sprunggelenks) konnte die 48er aus dem Gleichgewicht bringen. Und Kampfkraft, kein Nachlassen – 22:17 das erste Viertel. Mit drei Dreiern im zweiten Durchgang steuerte Olaf Zupancic wesentlich zum 18:16-Viertelergebnis bei. Überhaupt Olaf: Endlich wieder kampfstark, motiviert und bereit Verantwortung zu übernehmen – in der Summe 20 Korbpunkte, eigentlich sein Maßstab. Mit 40:33zur Halbzeit beim Tabellendritten zu führen ist nicht gleichbedeutend mit einer Gewinngarantie. Die Nürnberger wollen schon noch ganz oben mitmischen. Und nach der Pause kamen die Gastgeber. Immer stärker. Schwabach minutenlang ohne Korberfolg, Nürnberg zwar nicht erdrücken, nicht überragend, aber das Spiel war noch sperrangelweit offen, noch lange nicht entschieden. Mit dem 12:15 machten die Gastgeber wieder Boden gut. Mit 52:48 ins vermeintliche Schlußviertel; vier Freiwürfe von Nürnberg vergeben, Dann trafen die 48er wieder, offener Schlagabtausch, ständig wechselnde Führung, dann Schwabach vorn (36., 64:58) und dann Sendepause für die 48er. Sprung in die Schlußminute (64:66), noch acht Sekunden auf der Uhr, Distanzwurf von Zupancic, zu lang, zwei Center der Gastgeber schauen verdutzt als zwischen ihnen der „Fliegende Bob“ (Robert Lohr) den Ball im Flug fängt und im Flug wirft. Ein Tanz auf dem Ring, der Ball fällt hindurch. Das Viertel 14:18, der Spielstand 66:66. OT. Overtime. Verlängerung. Der TV 48er war wieder im Spiel. Weitere fünf Spielminuten. Noch zwei Spielminuten offenes Spiel (42., 70:71), dann nahmen die 48er das Heft in die Hand und holten den Sieg in der Verlängerung (12:8). Ganze Geröllawinen der Erleichterung löste der unerwartete Erfolg in der Noris bei den Verantwortlichen des TV 48 aus. Die Mannschaft kann wieder gewinnen, Leistungsträger vergangener Spielzeiten trafen endlich wieder in ausreichendem Maß und mit dem Erfolg ist dann – hoffentlich – auch die Sicherung des Klassenerhalts aus eigener Kraft möglich.
Es spielten: Zupancic (20/5), Lohr (15/1, 2/2), Jakob Meier (13, 4/1), Kohlmann (11/3, 2/2), Krause (11, 10/7), Daumenlang (4, 2/2), Walter (4), Bayer und Hönsch
„Chancenlos‘“ muß das Resümee aus dem 39:85 (12:26, 9:19, 14:17) der BOL-Damen beim Tabellenführer Noris Baskets lauten. Die Gastgeber waren einfach besser und das obwohl die 48er erstmals in dieser Saison mit einer „ordentlichen“ Spielerbank angetreten waren.
Es spielten: Franzi Kaiser (15, 6/1), Hansel (8, 2/0), Kuhfus (6, 4/2), Paula Ehemann (2), Ficht (2), Julia Kirstgen (2), Klepsch (2), Nadine Schwab (2) und Celine Müller (FW 2/0)
rhh