"Neue Besen" kehrten geradezu optimal: Die KIA Baskets Fighteten Bamberg nieder
Schwabach – Nach Ablauf der regulären Spielzeit stand es im Spiel der Schwabacher KIA Baskets gegen den Tabellenzweiten DJK Don Bosco Bamberg unentschieden 72:72 und in den fünf Zusatzminuten machten die Einheimischen den Gast platt. Der dritte Sieg in der Bundesliga und diesmal gegen einen arrivierten Gegner.
Dabei hatte natürlich geholfen, daß der Gast aus dem Oberfränkischen einiges an seiner körperlichen Überlegenheit durch Fouls eingebüßt hatte: Grbic, Waldner und Marschall waren schon vor oder wurden in der Verlängerung zu Zuschauen verurteilt. Und Diana Fett – diesmal stark an der Freiwurflinie – mit zwei Drei-Punkte-Spielen und natürlich Brooke Le Mar entschieden das Spiel zugunsten der KIA Baskets – die zwei verwerteten Freiwürfe von Shantrell Moss waren da nur noch das Sahnehäubchen zum 14:9.
Überhaupt Brooke Le Mar, der Wahnsinn persönlich, als Einzige hat sie alle 45 Spielminuten absolviert, von der ersten bis zur letzten Sekunde geackert, gekämpft, getroffen und dabei 93 Prozent ihrer Freiwürfe versenkt, die Mitspieler bedient – mit neun die meisten Assists ihrer Mannschaft – und so ganz nebenbei war „Lil Brooke“ mit sieben Rebounds noch unter den erfolgreichsten Reboundern ihres Teams. Ohne Brooke wäre das nie und nimmer was geworden. Die Frau ist eine Lebensversicherung für die KIA Baskets.
Dabei hatte alles recht duster ausgesehen und angefangen. Da war die überraschende Trennung von Coach David Muck, die zur Folge hatte, daß auch Theresa Heinz, seine Lebensgefährtin, die Schwabacher verließ. Mit Tom Gieritz wurde ein neuer Coach mit B-Lizenz verpflichtet und als Morgengabe Shantell Moss verpflichtet. Genügend Probleme für die Einheimischen und mit Bamberg war da ein Gegner in der Schwimmbadhalle, der nicht als Leichtgewicht einzuschätzen war – 7. Spielminute 8:20, da schien sich eine Katastrophe anzubahnen. Aber dann konnte Moss ihre Qualitäten nachweisen: sieben Korbpunkte in drei Minuten. Diana Fett und Katha Kreklau ließen sich anstecken und zum Viertelende spürte die DJK den Atem der Verfolger im Nacken (20:22).
Die furiose Aufholjagd hatte Kraft gekostet, Bamberg nutzte seine körperliche Überlegenheit, Coach Gieritz mußte zusehen wie seine Mannschaft trotz dreier Dreier immer weiter in Rückstand fiel. Am Ende die Spielperiode mit 13:23 an Bamberg und beim Pausenrückstand von 33:45 hätte man schon mutlos werden können.
Nicht aber beiden KIA Baskets; angetrieben von Brooke Le Mar, die immer wieder nur mit Fouls gebremst werden konnte und fast alle Freiwürfe versenkte, ging das Viertel knapp mit 17:15 an die Gastgeber. Zu Beginn des Schlußviertels mit zehn hinten; ja, machbar, aber bei einem Gegner wie Bamberg? Jedenfalls gaben die „fightin‘ KIA Baskets“ nie auf und tief in der 49sten – Spielstand 69:72 – ein Dreier. Von wem? Le Mar, of course. Verlängerung.
Kann das so weiter gehen? Wäre schön. Shantrell Moss wird sich sicher noch besser in das Schwabacher Spiel integrieren und Coach Gieritz, für den die Schwabacher Mädels die erste Damenmannschaft überhaupt sind, hat erfolgreich eine eigene Handschrift nachgewiesen: Seit Äonen sind die Mädels von der Bank nicht so unterstützt worden.
KIA Baskets: Le Mar (31/1, 14/15, 7R), Moss (21/4, 5/6, 6R), Katha Kreklau (11, 3/5, 6R), Fett (8, 4/4, 11R), Furman (8, 2/2, 11R), Vatthauer (6/2, 0/2, 2R), Hansel (1, 1/2, 1R), Julia Gentsch, Clauß (DNP) und Hewig (DNP)