Damen 2, Herren 2 und 3 siegreich – Herren 1 wie von allen Geistern verlassen

Schwabach – Das wäre eigentlich ein rundum zufriedenstellendes Wochenende für die 48er Basketball-Vollmannschaften geworden, hätte die Herren 1 nicht so desaströs mit 39:57 gegen den TB Erlangen verloren: Die Damen 1 nach dem 60:46 gegen den TSV Ansbach weiter am Platz an der Sonne und die Herren 2 nach dem Sieg in Großschwarzenlohe weiter auf dem dritten Tabellenplatz mit Chancen weiter aufzurücken sowie der wohl sichere vierte Tabellenplatz der jungen Herren 3 nach dem 62:57-Erfolg gegen Weißenburg.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 09.03.2012

Das trieb den Fans schon die Tränen in die Augen, das Gewürge der Herren 1 beim 39:57 gegen Bezirksliga-Tabellenführer TB Erlangen. Ja, die Einheimischen waren erheblich geschwächt, so fehlte Topscorer Olaf Zupancic, der erkrankte Kriss Scheyhing unterstützte Coach Markus Gatzke auf der Trainerbank und Christian Toader laboriert noch immer an seinem Knie. Und ja, die Defense war gar nicht so schlecht, reduzierten die 48er den Gegner, der bis dato 85 im Schnitt getroffen hatte auf 57. Kaum Kampf, kaum einer übernahm Verantwortung, gegenseitige Unterstützung ein Fremdwort, die beiden Aushilfen aus der U18 – Paul Daumenlang und Vince Walter – gefielen dem Coach vom Kampfgeist und Einsatz her gesehen noch am besten. Am Ende des ersten Viertels gabes seitens der Einheimischen noch Hoffnung (10:13), aber im zweiten Durchgang ging im Angriff minutenlang nichts mehr. Dank der ordentlichen Defense holte Erlangen die Spielperiode nur mit 9:18. Die „Kabinenpredigt nutzlos, die Schwabacher nach der Halbzeitpause im Angriff weiter wie ein Kreisklassist, aber die Defense noch immer stark und trotzdem ein weiteres Viertel einstellig mit 8:11. Etwas mehr Leben, aber wirklich nur etwas, dann im Schlußviertel, das mit 12:15 ebenfalls an die Unistädter ging. Coach Markus Gatzke bewunderte die treuen Fans, die trotz der peinlichen Vorstellung ihrer 48er die Halle nicht verließen. Diese Mannschaft will im Final-Four-Turnier um den Bezirkspokal noch etwas reißen? Kein Werfer mit zweistelliger Korbpunktzahl, so sicher nicht.

Herren 1: Jakob Meier (7, 2/1), Kohlmann (6, 4/2), Krause (6), Sun (6, 2/0), Möllenkamp (4, 1/0), Schneider (4, 2/0), Toader (4/1, 4/1), Walter (2) und Paul Daumenlang

Mit 60:46fertigte die Damen 1 in heimischer Halle den gefährlichsten Konkurrenten um Meisterschaft und Aufstieg, den TSV 1860 Ansbach, ab und bereitete damit gleichzeitig ihrem Coach Herbert Geishöfer ein tolles Geburtstagsgeschenk – der Schwabacher Coach gehört jetzt in die Altersklasse Ü60 – und sich selbst eine glänzende Ausgangsposition für den Rest der Saison. Freilich ist der Erfolg noch nicht in trockenen Tüchern. Zum Spiel: Konzentrierter, starker Beginn der 48er, zuerst Angie Walden, dann dreimal Franzi Kaiser und schließlich Dr. Steffi Jenko (4., 12:0). Die aggressive Mann-Mann-Verteidigung des TV 48 schmeckte den Gästen gar nicht. Bis zum Viertelende bauten die Einheimischen ihren Vorsprung kontinuierlich aus (20:7) und mit dem Vorsprung kam immer mehr Sicherheit und Zuversicht bei den 48ern auf. Coach Herbert Geishöfer konnte sich bereits jetzt das Einwechseln seiner Bankakteure ohne Qualitätsverlust leisten. Und die „Korbfabrik“ Franzi Kaiser produzierte munter weiter, sodaß nicht einmal der Schwabacher Vorsprung durch das Durchwechseln in Gefahr geriet. Mit 14:12 ging das Viertel an den TV 48, der zur Halbzeitpause mit 34:19 klar führte. Nach der Pause stellte sich Ansbach besser auf die 48er ein, reduzierte den Rückstand meist mittels Distanzwürfen auf 42:37 (37.). Das Spiel drohte zu kippen, Fehlwürfe häuften sich seitens der 48er, die Konzentration ließ sichtbar nach. Da halfen auch zwei vom Coach beantragte Auszeiten nicht viel. Mit 12:18 ging die Spielperiode an den Gast aus der Bezirkshauptstadt und die Einheimischen führten anfangs des Schlußviertels mit 46:37. Das verbale Wachrütteln der Schwabacher Damen durch ihren Coach gelang; die Verteidigung war wieder „da“, bissig, konsequent, den Gästen die Lust nehmend. Dazu deren Wurf- und Freiwurfschwäche, der TV 48 ließ nichts mehr anbrennen, holte das Viertel mit 14:9 und kassierte die Punkte. Nach dem Spiel lobte Coach Herbert Geishöfer die Qualität der 48er Defense, an der alle Akteure beteiligt waren. Nachdenklich stimmte ihn die Offense. Eine überragende Franzi Kaiser und „Old Faithfull“ Angie Walden hatten den Gegner quasi im Duett „erschossen“. Nathalie Seifert, Topscorer der Liga war weit unter ihrem „Schnitt“ gelegen, was freilich auch dadurch beeinflußt wurde, daß das kein Spiel über die Center war und die beiden gefährlichen Distanzschützen der Gäste immer im Auge behalten werden mußten.

Damen 1: Franzi Kaiser (28), Angie Walden (19, 2/1), Seifert (4, 4/0), Dr. Steffi Jenko (4), Kuhfus (3, 2/1), Julia Kirstgen (2), Eberlein, Paula Ehemann, Anja Ehrhardt, Milde und Katharina Raith

Mit einem Minikader bestehend aus sechs Akteuren holte Coach Ronald Günther und seine Damen 2 mit 54:37 in der Hallenbadhalle die Punkte gegen den Nürnberger PostSV 3 – ein „Vier-Punkte-Spiel“ gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Das war anfangs ganz zäh. Nach zwei Spielminuten fand der Ball erstmals den Weg durch die gegnerische Reuse (Katharina Raith) und Hannah Ficht setzt gleich noch eins drauf (3., 4:0). Die Gäste brauchten noch länger für den ersten Erfolg, aber da führten die 48er schon einigermaßen beruhigend (6., 8:2). Der routinierte Gast aus der Noris gestaltete dann den Rest der Spielperiode noch relativ offen, sodaß die 48er das Viertel nur mit 12:8 für sich verbuchten. Bei konstant guter Verteidigung im zweiten Viertel traf die Abteilung Attacke spürbar besser und das 17:7 des zweiten Durchgangs bedeutete eine 29:15-Halbzeitführung. Nach dem die ganz jungen Schwabacher Damen nach der Halbzeitpause die Defensivvorgaben ihres Coaches weiterhin hervorragend umsetzten, der Gegner erst in der 26. Spielminute wieder zu einem Korberfolg kam, standen die Zeichen auf „Sieg“. Und als schließlich das dritte Viertel mit 15:10 zugunsten der Schwabacher entschieden war, war „alles“ klar. Im Schlußviertel drängten die Postler nochmals mit Macht, die Schwabacher Defense hielt und brach nicht, zwar ging die spielperiode mit 10:12 an Nürnberg, doch der Sieg des jungen Schwabacher Teams war nie gefährdet.

Damen 2: Franzi Kaiser (16, 2/0), Katrharina Raith (14), ficht (10, 2/0), Eberlein (9, 2/1), Anja Ehrhardt (3, 2/1) und Paula Ehemann (2)

Eine klare Angelegenheit war das weitere Lokalderby, diesmal die Herren 2 beim SCGroßschwarzenlohe 2, mit einem 73:32-Sieg des TV 48 Schwabach. Der klare Hinspielsieg, die vielen krankheitsbedingten Ausfälle, dazu noch die Verletzung von Florian Bartel im Spiel mögen mit verantwortlich für gewesen sein, daß das Spiel der 48er einiges zu wünschen übrig ließ. „Hauptsache gewonnen, Spiel abgehakt“ kommentierte Coach Markus Gatzke in Bundesligatrainer-Manier. Langsam hatte das Spiel der 48er Fahrt aufgenommen (6., 9:4), aber in der Schlußminuten des ersten Viertels gelangen dem Groß’loher Leonhard Beck noch fünf Korbpunkte, die das Viertelergebnis noch halbwegs erträglich aussehen ließen (17:11). Auch der zweite Durchgang endete mit 17:11 für Schwabach. Wieder war viel Zeit zwischen den einzelnen Korberfolgen der Gastgeber verstrichen. 34:22 das Halbzeitergebnis, das Spiel war gelaufen. Lust, Laune und Kondition waren wohl nach der Halbzeitpause abgebaut, angesichts der Überlegenheit der 48er auch keine verwerfliche Reaktion mit der Folge eines 17:6-Viertelergebnisses. Im Schlußviertel dann doch noch der Klassenunterschied (22:4), das Spiel war „anständig“ über die Zeit gebracht. Keine Glanzleistung der 48er, da ließ so manches zu wünschen übrig. Eingedenk der Niederlage des Aufstiegskonkurrenten Burgfarrnbach gegen den Nürnberger PostSV 5 erwarten die Schwabacher Fans allerdings mehr Engagement.

Herren 2: Christian Kirstgen (19/2, 2/1), Walter (18), Möllenkamp (17, 2/1), Öhme (9, 2/1), Biedenbach (8, 4/2), Gauer (2) und Bartel

Ohne den etatmäßigen Coach Erwin Sohst, der beruflich bedingt im Ausland weilte, kam die Herren 3 unter Leitung von Rainer Crespo mit 62:57 gegen den TSV Weißenburg 2 zu einem nicht selbstverständlichen Sieg. Die von den 48er anfänglich praktizierte Manndeckung nutzten die Gäste immer wieder zu schnellen Gegenstößen, die erfolgreich abgeschlossen wurden. Dies änderte sich nach der Umstellung auf Zonenverteidigung; die l48er dann hinten „dicht‘‘“, aber vorne lief nicht allzuviel zusammen – ein im Prinzip ausgeglichenes Viertel (12:13). Im zweiten Viertel die Entscheidung, die Defense steht und im Angriff ließen die einheimischen Ball und Gegner laufen. Die WUGerer sieben Spielminuten ohne Korberfolg. Das war’s, 15:5 für den TV 48 und eine 27:18-Halbzeitführung. Und die 48er legten nach der Pause nochmals zu, trafen immer besser, zwar wurde auch der Gast stärker und es entwickelte sich ein ansehnliches Basketballspiel, aber die Einheimischen blieben am Drücker und holten das Viertel mit 23:17.Im Schlußviertel hatten die jungen Schwabacher Herren wohl das Match bereits gedanklich abgehakt. Zu schnelle, zu überhastete Abschlüsse, mangelnde Konzentration und die routinierten Gäste aus dem Süden kamen immer näher (55:52). Weißenburg stellte noch auf Manndeckung, zwang die Einheimischen immer wieder an die Freiwurflinie um schnell in Ballbesitz zu kommen. Zehn Freiwürfe für die 48er bedeutete das in der Schlußminute, „seine“ vier verwandelte Christos Vagos nervenstark.

Herren 3: Marthold (19/1, 12/6), Vagos (14, 4/4), Julian Sohst (13, 4/1), Rapke (6/2), Manuel Lehn (5, 4/3), Dornisch (3, 6/1), Braunreiter (2, 2/0), Altay und Horn

rhh