„Erste“: Sieg gegen Altdorf – Herren 2 ausgerutscht – Herren 3 geschlagen

Schwabach – Gemischte Gefühle muß das Basketballwochenende für die 48er Herrenteams hervorgerufen haben: Die „Erste“ hat klar und überzeugend den TV 1881 Altdorf mit 84:52 geschlagen, aber die „Zweite“ ist beim TSV 1860 Weißeburg 2 mit 58:68 über die eigenen Füße gestolpert. Die 64:86-Niederlage der jungen Herren 3 gegen den TSV 1846 Nürnberg hingegen war erwartet worden und im Nachhinein gar nicht so schlecht.

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 23.03.2012

Das sichere und intelligente 84:52 der Herren 1 gegen den TV 1881 Altdorf war Labsal für die geschundenen Seelen von Coach Markus Gatzke und die Fans der Schwabacher Mannschaft – sie können „es“ halt doch noch. Und das lag nicht in erster Linie an einem Gästeteam, das nicht in allerbester Besetzung angetreten war, das lag an den Einheimischen, die als Mannschaft auftraten in der jeder für jeden kämpfte – eigentlich eine Selbstverständlichkeit – und die konzentriert und überlegt sich für Spielzüge entschied und mit Erfolg zu Ende spielte. Ja, gewinnen ist halt einfach angenehmer als verlieren.

Zum Spiel: Ballbesitz Schwabach, der Point Guard sieht sich mit der Altdorfer Zonenverteidigung konfrontiert, trifft die Entscheidung für einen bestimmten Spielzug, passt und Tim Krause locht zum ersten Mal ein – erste Spielminute. Danach Jakob Meier und nochmals Krause und „oben drauf“ ein Dreier von Kriss Scheyhing: 9:0 für Schwabach (3.). Gut so, weiter so. Natürlich hoffen die Gäste noch auf den Klassenerhalt und deshalb war Kampf angesagt. Gute Schwabacher Defense, wie in den vergangenen spielen war die nötige Aggressivität vorhanden, der Gegner bekam Freiwürfe und verwertete sie. Die letzten drei Spielminuten des Viertels trafen dann nur noch die 48er – mit 21:11 ein klare Spielperiode für die Einheimischen. Da hatte kurz vor Schluß Olaf Zupancic intelligent zu Alexander Möllenkamp gepasst, der per „alley oop“ punktete. Im zweiten Durchgang eröffneten die Einheimischen via eines Dreiers von Wolf Sun gefolgt von einem durch Robert Lohr und dann nochmals Wolf Sun aus der Dreierdistanz (14., 30:15). Anschließend mischte sich noch Alex Möllenkamp, Toader-Substitut aus der „Zweiten“ mit bereits einem Spiel in den Knochen, mit seinem wohl bislang besten Spiel in der „Ersten“ ein und immer wieder Wolf Sun. Überhaupt Wolf Sun: zum zweiten Mal bester Werfer mit 20 plus Punkten. Wieso „kommt“ der gerade jetzt? Dabei ist nur der Zeitpunkt die Überraschung, wer ihn kennt, weiß was der drauf hat. Das für ihn typische in die gegnerische Zonen Eindringen, die Defense düpierend und energisch zum Korb Hochsteigen und Einlochen oder der kaltblütige Wurf von außerhalb der Dreierlinie. All das hatte Wolf Sun schon vor zehn Jahren drauf. Jetzt scheint es wieder da zu sein. Toll. Weiter so. Von den 22 Schwabacher Punkten in dieser Spielperiode kam 13 von Sun. Das Viertel mit 22:11 für Schwabach, die Halbzeitführung 43:22, der Käse war gegessen.

Das Gelbe vom Ei war Durchgang Drei sicherlich nicht, der Gegner traf in der 26. Spielminute erstmals wieder und holte dann auch noch – überflüssigerweise – das Viertel mit 16:17. Die Schwabacher Verteidigung war weiterhin einwandfrei, nur vorne klappt es nicht so optimal, acht Freiwürfe waren vergeben worden. Aber eine Spielwende bedeutete das Zwischenergebnis nicht. Vielmehr nahmen die 48er einen neuen Anlauf und bauten ihren Vorsprung mittels eines 25:13-Viertelergebnisses noch weiter aus. Fazit: Ein rundum zufriedener Markus Gatzke, der die Defensekünste seines sonstigen Korbjägers Olaf Zupancic in den höchsten Tönen pries, Zuschauer, die voll des Lobes waren – „Die kenna ja mit Hirn spilln“, so ein Zuschauer – das ist Vorfreude auf das nächste Spiel mit so einer Mannschaft.

Herren 1: Sun (23/3, 2/2), Möllenkamp (14), Zupancic (11/1, 6/4), Jakob Meier (8, 6/4), Schneider (, 3/2), Krause (6, 4/0), Lohr (5/1), Scheyhing (5/1), Grabowski (2) und Kohlmann (2, 1/0)

Abstieg gebannt?

Einen klaren 81:46-Sieg landete die Damen 2 beim PostSV Nürnberg 2. Coach Ronald Günther und seine jungen Damen glauben jetzt dem Saisonende recht entspannt entgegenzusehen dürfen, in Sachen Abstieg gibt es eigentlich nur noch theoretische Risiken. Die Postler haben in der laufenden Punktspielrunde nur einen einzigen Sieg eingefahren und den ausgerechnet gegen die 48er. Im ersten Viertel waren die 48er die klar überlegene Mannschaft, die allerdings ihre Überlegenheit nicht in Korbpunkte ummünzen konnte. Zu viele einfache Chancen wurden vergeben - daher nur ein mageres 16:11. In der zweiten Spielperiode waren die Mädels erheblich konzentrierter und schlug sich umgehend auf das Spielergebnis nieder. Franzi Kaiser war einfach nicht zu stoppen und die Schwabacher Mannschaft nutzte die erspielten Chancen gnadenlos. Das 30:6 kam einer Demontage des Gegners gleich und mit der Halbzeitführung von 46:17 war das Spiel gelaufen. Bald nach der Halbzeitpause mußten die 48er mit angezogener Handbremse spielen – drei Schwabacher Akteure waren mit vier Fouls belastet, da durfte in der Defense nur mit Samthandschuhen agiert werden. So gelang denn den Gastgebern ein 14:15 ohne daß der TV 48 Gefahr lief, das Spiel zu verlieren. Im Schlußviertel ließ Coach Günther wieder mit weniger Zurückhaltung spielen, routiniert wurde das Spiel mit 21:14 über die Zeit gebracht.

Damen 2: Franzi Kaiser (28/1, 14/11), ficht 818, 9/4), Paula Ehemann (14, 2/2), Frank (10), Anja Ehrhardt (8, 2/0), Eberlein (3, 2/1) und Katharina Raith

Schlecht gespielt

Die 58:68-Niederlage der Herren 2 beim TSV 1860 Weißenburg 2 ist die Bestätigung der prognostizierten schweren Aufgabe im Süden des Regierungsbezirks. Garniert wurde die Pleite noch durch die kurze Personaldecke – so fällt Florian Barthel verletzungsbedingt mindestens bis zum Saisonende aus – und, wie es Coach Markus Gatzke treffend formulierte, durch schlechtes spiel. Dabei hatte die 48er recht ordentlich begonnen und die erste Spielperiode dank der Offensivkraft von Christian Kirstgen und Alexander Möllenkamp weitgehend offen gehalten (21:22). Trotz eines knappen Erfolges (19:17) sah das aber im zweien Durchgang schon anders aus. Da wurde minutenlang nicht mehr getroffen, die unorthodoxe Defense der Gastgeber schien die 48er zu verwirren. Im Spiel blieben die Schwabacher vor allem wegen der Dreier (Vincent Walter, Christian Kirstgen). In der Halbzeitpause gelang es dem Schwabacher Coach offensichtlich nicht seine Jungs zu anderem Spiel zu bewegen. Lausige zwei Zweier erzielten die dann aus dem Spiel, verwerteten nur einen von sechs Freiwürfen – dabei waren die Gastgeber nicht einmal so überragend, die 48er waren halt so schlecht und verloren das Viertel mit 5:12. Mit einem Sechs-Punkte-Rückstand (45:51) zu Beginn des Schlußviertels hat man im Basketball noch lange nicht verloren. Und das bewiesen die Schwabacher denn auch (36., 56:55), allerdings war dann der Ofen aus. Nur noch einmal fand der Ball den Weg durch die gegnerische Reuse, während die Schwabacher Defense sich mehr auf das Zuschauen konzentrierte – 2:13 lautete das Ergebnis der letzten vier Minuten – verloren.

Herren 2: Christian Kirstgen (24/2), Möllenkamp (12, 2/2), Walter (10/2, 4/2), Bayer (6, 3/0), Biedenbach (6, 2/0), Paul Daumenlang, Gauer und Hönsch

Die Niederlage gegen den TSV 1846 Nürnberg kam wie prognostiziert, dabei war sie mit 64:86 nicht einmal so brutal wie befürchtet. Ja, die jungen Schwabacher Herren liefen nie Gefahr das Spiel zu gewinnen – dazu waren die Gäste mit dem osteuropäischen Einschlag zu routiniert und physisch zu überlegen, aber die Einheimischen demonstrierten durchaus ihre basketballerischen Fähigkeiten. Marco Marthold hatte den Korbreigen in der ersten Spielminute eröffnet ohne verhindern zu können, daß das erste Viertel mit 12:22 klar an die Gäste aus der Noris ging. Coach Erwin Sohst brachte sich selbst als Spieler ein um seinem Team mehr Stabilität zu verleihen; momentan half das, am Ergebnis änderte das jedoch nichts und mit 18:28 ging auch das zweite Viertel klar an die Gäste. Nach der Halbzeitpause gelang den 48ern ein Achtungserfolg: Der dritte Durchgang ging 17:13 an die Einheimischen. Geholfen hatte sicherlich auch die Tatsache, daß das Spiel bereits entschieden war. Business as usual wieder im Schlußviertel, das mit 17:23 wieder an den TSV Nürnberg ging.

Herren 3: Vagos (16, 4/2), Marthold (13, 6/3), Altay (11/1, 2/0), Julian Sohst (9, 1/1), Erwin Sohst (6, 2/2), Dornisch (5, 1/1), Manuel Lehn (2, 2/0) und Rapke (2, 2/2)

rhh