Bonbon zum Saisonausklang: Bezirkspokal für den TV 1848

Das „Final Four“ um den Bezirkspokal des Basketballverbandes Mittelfranken in Neustadt/Aisch bestritten die 48er BOL-Damen und ihr Coach Jonas Leimert – wie erhofft – erfolgreich. Nachdem im Halbfinale der TB 1888 Erlangen aus dem Weg geräumt wurde, hatte die SpVgg Roth im Finale kaum eine Chance. Damit hat sich das Schwabacher Team, das auf dem Weg zum „Final Four“ den BOL-Meister CVJM Erlangen die einzige Niederlage in einem Pflichtspiel beibringen konnte, für den Bayernpokal qualifiziert.

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Die Damen 2 freut sich über den gewonnenen Bezirkspokal: Vorne, von links nach rechts: Julia Gentsch, Sabrina Strobel, Nadine Schwab, Lineke Przybille, Zülal Kizilay; Hinten von lins nach rechts: Virginia Walden, Angelika Walden, Lucie Milde, Diana Fett, Jana Hewig, Coach Jonas Leimert (Foto:Güner Santemiz, https://www.santemiz.de)

Das Hindernis auf dem Weg ins Pokalfinale war der TB 1888 Erlangen, der BOL-Tabellenvierte der abgelaufenen Punkterunde, eine Mannschaft gegen die der TV 48 einmal mit einem Korbpunktdifferenz verloren, einmal eindeutig gewonnen und damit den direkten Vergleich für sich entschieden hatte. Der TB mit einem kleinen Kader, Coach Leimert konnte immerhin zehn Akteure aufbieten: Teenager, praktisch je einen der Altersklassen 13 bis 19, eine davon krank, einen Twen und zwei Damen deutlich jenseits der 40 und eine davon wird heuer noch U50 spielen können. Also freundlich umschrieben, ein extrem heterogener Kader und diese Akteure haben außerordentlich selten in der ausklingenden Saison gemeinsam üben können – ein Grund dafür, daß die 48er BOL-Damenmannschaft „nur“ den dritten Platz in der Punkterunde belegen konnte.

Im ersten Viertel leistete der TB zunächst nur zwei Spielminuten heftigen Widerstand (2., 4:3), dann zogen die Schwabacher Mädels an und davon (6., 14:5) und letztlich ging die Spielperiode mit 18:13 an den TV 48. Bis zur Mitte des zweiten Durchgangs baute Schwabach den Vorsprung weiter aus (15., 26:16), aber dann begannen die Schwabacher Mädels etwas zu viel zu werfen, weniger zum Korb zu ziehen und machten Erlangen, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgegeben hatte, unnötig stark. Mit 10:18 ging das Viertel verloren und Schwabach lag zur Halbzeit mit 28:31 hinten. So stand das sicherlich nicht auf dem Strategiepapier von Coach Jonas Leimert.

Entsprechend fiel die Kabinenansprache aus. Schwabach dann „deutlich konzentrierter“ (O-Ton Leimert), „stahl“ dem Gegner immer wieder den Ball und kam so zu „einfachen“ Punkten. Dazu eine wieder starke Defense, nach dem 31:16 war der Weiher gefischt, das Tor zum Finale stand sperrangelweit offen. Das 20:20 des Schlußviertels war trotz einiger überflüssiger Ballverluste seitens der 48er eher ein freundlicher Abschied vom Gegner.

TV 48: Jana Hewig (17/1, 1/0), Kizilay (12/2, 2/2), Milde (12), Nadine Schwab (12, 2/2), Julia Gentsch (9, 2/1), Fett (6, 2/2), Strobel (5, 2/1), Angie Walden (4), Rademacher (2) und Ginie Walden

Final ein Lokalderby

Knappe vier Stunden später trafen die Schwabacher Mädels auf die SpVgg Roth, die sich gegen Ansbach mit 69:60 durch gesetzt hatte, Roth im Finale dann aber nur zu siebt. Auch bei Schwabach personelle Veränderungen: die kranke Ginie Walden draußen, Caro Rademacher konnte nicht bleiben und dafür kam Lineke Przybille direkt aus dem Urlaub an die Aisch.

Coach Leimert nutzte die personelle Verlegenheit des Gegners und begann mit Manndeckung, wechselte konsequent durch und hielt somit die SpVgg ständig unter Druck. Bis zur vierten Spielminute machte Roth mit (10:7), dann setzte sich Schwabach ab (6., 14:7) und das trotz einer jämmerlichen Situation von der Freiwurflinie aus: binnen zweier Spielminuten wurden sechs von acht Freiwürfen versiebt. Danach fingen sich die 48er Damen und machten das Viertel mit 25:13 zu einer ganz sicheren Sache.

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Julia Gentsch in Aktion gegen die SpVgg Roth (Foto:Güner Santemiz, https://www.santemiz.de)

 

Von da an war das Spiel eigentlich gelaufen. Die zweite Spielperiode war zwar mit 16:15 noch eine knappe Angelegenheit, aber Gefahr das Spiel noch zu verlieren, liefen die Schwabacher Mädels nie. Der Halbzeitstand von 41:28 war bei der Situation schon die Vorentscheidung.

Nach der Halbzeitpause noch ein 22:12 – für die Zweifler – und danach nur noch Ergebnisverwaltung (20:20). Eine klare Angelegenheit für den TV 1848. Aus seiner Mannschaft hob Coach Leimert Diana Fett mit ihren vielen „Blocks“ und „Rebounds“ sowie Zülal Kizilay mit ihren vielen guten Würfen und ihren „Assists“ hervor. Der Gewinn des Bezirkspokals bedeutet für den TV 48, daß er wieder einmal mit zwei Mannschaften am Bayernpokal teilnehmen kann – nicht schlecht für so einen kleinen Verein am Rande der Großstadt.    

2016 04 22Foto:Güner Santemiz, https://www.santemiz.de

TV 48: Kizilay (15/1, 3/0), Jana Hewig (14/1, 2/1), Nadine Schwab (12/1, 4/1), Fett (8, 2/2), Milde (8, 2/0), Angie Walden (8), Julia Gentsch (5, 3/1) und Przybille (4)