Marktheidenfeld/Schwabach –So hatte man sich seitens der 48er die Fahrt nach Unterfranken nicht vorgestellt. Es sollte eigentlich ein Sieg werden und wurde dann eine schmerzhaft 73:89 gegen den TV Marktheidenfeld. Etwas zu hoch vielleicht, aber der Gegner war besser.
Mit nur acht Akteuren war der TV 48 nach Marktheidenfeld ins Unterfränkische gefahren und dabei war Katta Kreklau, auf Grund ihrer Korbpunkte und Rebounds der Erfolgsgarant des Schwabacher Spiels, mit Rückenproblemen ins Spiel gegangen. Eva Barthel, Topscorer der Gastgeber und Doppellizenzler in der zweiten Bundesliga, wollte Coach Jonas Leimert mit einer „Box-and-one-Verteidigung“ etwas von ihrer Wirksamkeit nehmen. Soweit die Rahmenbedingungen. Es entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes und spannendes Spiel. Die Führung wechselte hin und her und mittels eines Dreiers von Kreklau und einen Treffer aus der Nahdistanz von Sara Hansel kurz vor Viertelende ging die Spielperiode mit 19:17 knapp an Schwabach. Die Welt war noch in Ordnung.
Das sollte sich im zweiten Durchgang ändern. Das Viertelergebnis vorweg: 17:30. Die Verteidigung gegen Eva Barthel bezeichnete Coach Leimert als „eigentlich gut“ und bezogen auf Franzi Kaiser, die sich des gegnerischen Topscorers annahm, ist die Aussage bezogen auf das zweite Viertel wohl auch richtig. Allerdings trafen in dieser Phase d es Spiels halt einfach andere Schützen des Gastgebers, die von der Schwabacher Verteidigung viel zu viel Spielraum bekamen. Da half keine Umstellung auf Zonenpresse, da half keine Auszeit. Und zur Halbzeitpause schien das Spiel bei einem Stand von 36:47 schon in Richtung der Gastgeber zu kippen.
Seitens d es TV 48 nach der Pause wieder „box and one“ und für die Bewachung von Eva Barthel war jetzt Sara Hansel zuständig, Franzi Kaiser war schon stark foulbelastet. Wieder funktionierte die Verteidiung gegen Eva Barthel recht ordentlich und Sara, aus dem Unterfränkischen stammend, lief auch noch in der Offense zu einer Hochform auf – elf Korbpunkte im dritten Viertel. Schwabach war wieder in Reichweite (37., 53:55). Leider blieben die Abstimmungsproblem beim TV 48 konstant und so bröselte es wieder, das Viertel ging zwar noch mit 22:21 an die Mittelfranken, aber Marktheidenfeld ging mit den besseren Karten (58:68) in das Schlußviertel. Klar, so etwas kann man noch drehen und den Willen dazu zeigten die Schwabacher Mädels (37., 67:73), aber als dann Katta Kreklau wegen ihrer Verletzung endgültig das Handtuch werfen mußte, war der Käse gegessen. Der TV 48 kam nur noch sporadisch zu Korbpunkten, verlor das Viertel mit 15:21 und auch das Spiel.
Einige unangenehme Fakten hat die Niederlage in und gegen Marktheidenfeld aufgezeigt. Da ist zum Einen die enorme Abhängigkeit der Schwabacher Mannschaft von Katta Kreklau. Die hatte 37 Spielminuten die Zähne zusammengebissen und trotzdem noch 13 Korbpunkte erzielt, aber das war weit unter ihrem Schnitt – von ihren Rebounds ganz zu schweigen. Ihr „Ausfall“ konnte vom Rest des Teams nicht kompensiert werden. Die vier Siege gegen aktuelle „Tabellenkellerkinder“ haben das Schwabacher Team vielleicht etwas stärker erscheinen lassen als es tatsächlich ist, jedenfalls die Nagelprobe gegen einen Mitfavoriten um die Meisterschaft hat der TV 48 nicht bestanden. Freilich, entschieden ist jetzt noch nichts. Und da Eva Barthel in dieser Saison in der Bayernliga noch nie so viel Korbpunkte (29) gemacht hat, stellt sich die Frage, ob der „Umgang“ mit ihr optimal war – obwohl Franzi Kaiser und Sara Hansel ihre Aufgaben „eigentlich“ gut gelöst hatten. rhh
TV 48: Hansel (21/1, 2/2), Angie Walden (16), Katta Kreklau (13/1, 6/2), Franzi Kaiser (9/1, 4/4), Mila Walden (7/1), Cvjetan (3, 2/1^), Lara Ehrhardt (2, 2/2) und Milde (2)