Schwabach/Fürth – Mit dem letztlich doch glücklichen 66:59-Auswärtssieg beim TV Fürth 1860 bleibt die „Erste“ der 48er Basketballdamen in der Bayernliga Nord weiterhin ganz heißer Aufstiegsaspiranten. In der Tabelle trennt sich mittlerweile die Spreu vom Weizen, Marktheidenfeld, Schwabach und Würzburg führen mit vier Punkten Vorsprung. Mit größter Wahrscheinlichkeit kann Würzburg nicht aufsteigen, mit großer Wahrscheinlichkeit will Marktheidenfeld nicht aufsteigen – für den TV 48 ist also noch alles drin, denn der will Meister werden und aufsteigen.
Aber dazu darf das Team das „Gestöpsel von Fürth“ nicht wiederholen. Ja, es war sicherlich nicht die Bestbesetzung mit der Schwabach in der Kleeblattstadt antrat und gegen körperlich kleine Gastgeber rechnete man sich seitens der 48er insbesondere wegen der körperlichen Überlegenheit auf den Centerpositionen von Anfang an gute Chancen aus. Und der Anfang sah auch gleich gut aus: dreimal Katta Kreklau, einmal Angie Walden – 8:2 (4.). Da war Coach Jonas Leimert noch zufrieden. Die Manndeckung schien den Fürthern nicht zu schmecken und es ging weiter so (5., 12:4). Einige Schwabacher Akteure schien da das Spiel schon abgehakt zu haben. Folge: Sendepause. Allerdings nicht bei Fürth. Die waren auf einmal wieder dran (8., 12:11). Noch ein Bißchen hin und her, Viertelstand 19:16. Coach Leimert konnte das nicht gefallen. Der Gegner nie aufsteckend, bissig, trotz Größennachteile stark im Rebounden und seine Mädels leicht und locker, nicht bei der Sache.
Im zweiten Viertel Schwabach zunächst stark, zumindest in der Defense, vorne hätte eigentlich mehr gehen müssen, aber der Spielstand war schon in Ordnung (14., 27:16). Dann, als ob ein Schalter umgelegt worden sei, Schwabach schwach, viele Ballverluste wegen fürchterlichen Paßspiels, ein Gegner der die Chancen nutzte, in der Schlußminute zwei Fouls von Katta Kreklau, vier Freiwürfe für Fürth, drei drin, 15:15 das Viertel und 34:31 der Halbzeitstand.
Die Foulbelastung seiner Akteure zwang Coach Leimert zur Zonenverteidigung; sicherlich nicht die beste Optionen gegen ein kleines quirliges Team. Wenngleich den Gastgebern zu viel mißlang, waren die Schwächen des TV 48 nicht zu übersehen: schwache Reboundarbeit, dadurch Fürth mit vielen „zweiten Chancen“, der TV 48 im Glück und der dritte Durchgang mit 17:10 an Schwabach.
Mit 51:41 ins Schlußviertel – es gibt Schlimmeres, aber die Schwabacher Mädels hatten wirklich nicht ihren besten Tag erwischt. Es kam die 34. Spielminute: drei Fouls zweier Schwabacher Akteure, Katta Kreklau, Topscorer des TV 48, foulbedingt draußen, Spielstand 55:49, Coach Leimert mit dicken Sorgenfalten, gleich darauf, Lucie Milde foulbedingt zum Zuschauen verurteilt, Coach Leimert wachsweiß, Spielstand 57:53. Mit einer Auszeit versucht er den Fürther Druck zu reduzieren, die Mädels sollen die Zeit herunterspielen. Doch damit hatten die so ihre Schwierigkeiten. Die Schlußminute: 61:59 für Schwabach und noch 60 Sekunden – im Basketball eine Ewigkeit – zu spielen; ganz wichtige Punkte, Paß von Sara Hansel auf Cvjetan und Olja locht ein. In der Folge zwingt Fürth den TV 48 an die Freiwurflinie, aber die Taktik geht nicht auf, Schwabach trifft doch immer wieder, 15:18 das Viertel, aber die Punkte gehen in die Goldschlägerstadt.
„Haarscharf“, so Coach Leimert, der nach eigenen Angaben gealtert ist. Mehrfach führte der TV 48 zweistellig und ließ die Gastgeber immer wieder in Schlagweite kommen, „dumme Fouls“ führten zu früh im Spiel zur Verengung des Personaltableaus, schwache Wurfquote, zu wenig Bewegung, kaum fast breaks und das bei so einem Gegner. Olja Cvjetan am Samstag noch eine große Enttäuschung, in Fürth mit einem sehr guten Spiel wohl der Matchwinner. rhh
TV 48: Cvjetan (23, 9/5), Katta Kreklau (13, 2/1), Hansel (11/1, 6/2), Milde (8, 2/2), Angie Walden (6), Schwab (4), Franzi Kaiser (1, 2/1) und Lara Ehrhardt