Hinter den Kulissen rumort es – Wirft Coach Tobias Kratz die Brocken hin? - Lausige Einstellung

Schwabach- Das neue Jahr fängt für die Herren 1 der 48er Basketballer extrem problembehaftet an: Das Skandalpokalspiel in Ansbach zieht „lächerliche“ Konsequenzen für die Gastgeber nach sich, das erste Punktspiel ging mit 49:76 an den Gast Noris Baskets und die Motivation der Mannschaft in diesem Spiel schien „Zig-Grad-unter-Null“ . Für Coach Kratz ein Grund aufzuhören?

Quelle: Schwabacher Tagblatt, Ausgabe 21.01.2011

Desaströs, deprimierend, halt typisch 48er Herren 1, wenn sie auf Geisterbahnfahrt sind, das 49:76 (18:24, 13:14, 12:23, 6:15) gegen die Noris Baskets aus Nürnberg. Da hatte sich kein übermächtiger Gegner beim Tabellenführer der Bezirksliga in der Halle über dem Schwabacher Hallenbad vorgestellt, vielmehr ein durchschnittlicher Gegner. Das Qualitätsmerkmal „durchschnittlich“ konnte jedoch nicht für die Gastgeber gelten. Nach dem 18:24 im ersten Viertel wurden die Gesichter der gut 40 Zuschauer immer länger. Und das galt auch für Coach Tobias Kratz und den ihn assistierenden Markus Gatzke, dem Trainer der Herren 2. Im zweiten Durchgang wurde schnell klar, die Schwabacher Mannschaft, die in der Vergangenheit immer von der Form des Christian Toader profitiert hatte, war nur körperlich präsent. Und bald schien auch Toader die Nase voll zu haben; da wurden tolle Pässe einfach nicht verarbeitet, da gab es im Angriff zu wenig Bewegung, da wurden Freiwürfe gefühllos an die Korbhalterung geworfen und der Werfer kümmerte sich nicht um den Rebound, der ihm eine sichere Wurfchance aus der Nahdistanz gebracht hätte. Überhaupt Rebound – unzureichend, zu wenig, vorne , wie hinten.

„No D“

Als vor gut zehn Jahren Dirk Nowitzki in die NBA wechselte, wurde er mit „No D“ – keine Defense, keine Verteidigung – kritisiert. Und so verhielten sich auch die 48er: keine Verteidigung. Die Noris Baskets an der Dreierlinie, ein Schwabacher „Korbjäger“ beim Gegner als der zum Dreier ansetzt, statt einer handfesten, legalen Störung nur ein lasches Händewackeln. Ein Angreifer unter dem Schwabacher Korb, zwei 48er dabei, der eine größer, der andere kleiner, aber beide konzentrierte Zuschauer. In beiden Situationen ging der Ball rein. So verliert man Spiele.

Nach der Halbzeitpause fünf Minuten lang kein Schwabacher Korberfolg, die Gäste mußten gewinnen und die Heimmannschaft verlor mehr als verdient. Gegen Spielende kämpfte mit Jakob Meier nur noch der Akteur, der verletzungsbedingt mit einer Manschette an der Hand antrat. Im Montagstraining ganze fünf Spieler der „Ersten“ von denen drei beim nächsten Punktspiel nicht dabei sein können. Armer Trainer.

TV 48: Toader (18/3, 1/1), Zupancic (11, 4/1), Sun (6/1, 2/1), Jakob Meier (4, 4/4), Schneider (4, 2/2), Kern (2, 4/2), Möllenkamp (2) und Scheyhing (2, 4/2)

Routiniert ihre Pflichtaufgabe haben die Damen 1 erledigt: 68:38 (17:6, 18:12, 18:11, 15:9) gegen den TV Fürth 8160. Nach fünf Angriffen lag der TV 48 mit 10:0 in Führung (4.), das Spiel war gelaufen. Nach dem die junge Dana Mihm im zweiten Viertel sechs Korbpunkte via Fastbreak erzielte hatte, stellte der Gast sei sein Konzept um, versuchte sein Glück aus der Distanz, was allerdings auch n9icht weiterhalf. Coach Herbert Geishöfer konstatierte nach dem Spiel einen „Pflichtsieg“, der wegen der Größenvorteile der einheimischen hätte erheblich höher ausfallen können, ja müssen.

TV 48: Angie Walden (17, 2/1), Katharina Kreklau (15, 3/3), Seifert (12), Mihm (10), Frank (7, 3/1), Kuhfus (4), Steffi Jenko (2) und Kaiser (1, 2/1)

Gut und stark gespielt, dennoch verloren hat die Damen 2 mit 60:63 in Feuchtwangen gegen den gastgebenden TuS. Zwar war der Gastgeber schnell in Führung gegangen (3., 0:8), doch nach drei Spielminuten waren die jungen Schwabacher Damen warmgelaufen, holten auf, gingen in Führung (7., 12:8). Zwar ging das Viertel letztlich mit 16:19 an Feuchtwangen, aber da war noch alles möglich. Drei Minuten tief im zweiten Durchgang über nahmen der TV 48 das Heft, glichen aus, gingen wieder in Führung, holten das Viertel mit 16:8 und lagen somit zur Halbzeit mit 32:27 vorne. Hoffnung keimte auf, doch das Spiel sollte kippen. Im Angriffswirbel der Gastgeber schienen die 48er unter zu gehen, sie verloren die Spielperiode mit 12:21 und lagen zu Beginn des Schlußviertels mit 44:48 hinten. Durch starkes Spiel kamen die 48er noch in die Nähe zur Spielentscheidung (40., 60:61), verloren jedoch noch. Coach Michaela Kreklau war von der stark aufspielenden Katharina Frank besonders angetan und sah den Grund für die Niederlage in der insgesamt zu hohen Fehlwurfquote. Und vielleicht hätte sie sich, wie im letzten spiel, auch einbringen sollen. Ein Wermutstropfen: Katharina Frank geht für drei Monate ins Ausland und wird dem Team nicht zur Verfügung stehen.

TV 48: Frank (34), Kaiser (12, 5/2), Lea Barth (6), Radinger (5, 2/1), Nathalie Marthold (2, 4/2), Katharina Raith (1, 2/1), Viktoria Flügel, Kunstmann und Loos

Auftrag erledigt

Überraschend klar viel der Sieg der 48er Herren 2 mit 75:59 gegen TV 1861 Hersbruck 2 aus. Damit hatte man nicht unbedingt rechnen können. Zusätzlich Stabilität hat die von Markus Gatzke gecoachte Mannschaft durch das Comeback von Florian Bartel , der sich in der „Zweiten“ nach langer Verletzungspause für die nächste Bezirksligasaison wieder in Form bringen will. Anfangs schien das Spiel die erwartet schwere Aufgabe zu werden (3., 0:6), doch die 48er fanden Boden unter den Füßen, verloren zwar das erste Viertel mit 12:14, doch gingen dann in Führung (12., 17:14), um sie nicht mehr abzugeben. Mit 29:8 wurde der zweite Durchgang zu einer fürchterlichen Demütigung für den Gast aus der Pegnitzstadt. Angesichts des sicheren Sieges lies die Konzentration der Schwabacher nach der Halbzeitpause sichtbar nach, das Viertel mit 7:17 ging verdientermaßen an Hersbruck, doch zum Schlußviertel hatte Markus Gatzke die Jungs wieder scharf gemacht: 27:20. Durch den Sieg haben die Schwabacher ihre Chancen beim Aufstieg mehr als ein Wörtchen mitzureden, gewahrt.

TV 48: Christian Kirstgen (17/3, 6/4), Florian Glöckner (13/3, 2/2), Daniel Forster (12/2, 4/2), Möllenkamp (10), Bartel (6, 2/0), Paul D(5/1), Felix Daumenlang (4, 2/0), Biedenbach (2), Hoensch (2) und Bayer

(rhh)